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Das Glaukom, im Volksmund Grüner Star genannt, ist eine degenerative, irreversible Erkrankung am Sehnerven und der Netzhaut, bei der der Augendruck eine wesentliche Rolle spielt. Weltweit zählt der grüne Star zu den häufigsten Ursachen einer Erblindung.                    Durch einen zu hohen Augeninnendruck kommt es  zu einer Schädigung der Nervenfasern und damit zu einem Sehfeldausfall. Verantwortlich dafür ist ein gestörter Abfluss von Kammerwasser in der vorderen Augenkammer – es wird mehr gebildet als abfließen kann. Der Druck im Augapfel steigt und unterbindet den Blutfluss in die Blutgefäße des Auges. Der normale Augendruck beträgt etwa bis 20 mmHg.

Doch Augeninnendruck ist nicht der einzige Faktor, der den Grünen Star verursacht. Der Durchblutung des Auges kommt eine genauso hohe Bedeutung zu. Das heißt, bei niedrigem Blutdruck und damit schlechter Durchblutung des Auges können auch bei normalem Augendruck die gleichen Sehfeldschäden entstehen (Normaldruckglaukom). Wird das Glaukom zu spät oder nicht erkannt bzw. nicht behandelt, führt es zur Erblindung.

Risikofaktoren : Ab dem 40. Lebensjahr steigt mit zunehmenden Alter das Risiko für einen grünen Star. Es besteht höheres Risiko, wenn bereits jemand in der Familie an einem Glaukom erkrankt ist. Auch Diabetes, Arterienverkalkung , Bluthochdruck und starke Kurzsichtigkeit.

Wie erkennt man das Glaukom? (Symptome)
Das Glaukom macht, ausser beim akuten Winkelblockglaukom, lange Zeit keine Beschwerden, d.h. die Einschränkungen beim Sehen werden lange Zeit nicht bemerkt und Schmerzen gibt es auch keine. Nach und nach wird das Gesichtsfeld (Sehfeld) immer mehr von aussen eingeengt, d.h. Objekte, die man betrachtet, werden zwar noch gut gesehen, nicht aber die gleichzeitig daneben liegenden Objekte; oder man stösst öfter irgendwo an oder hat Probleme beim Treppensteigen oder im Strassenverkehr.

Das Glaukom wird in der Regel durch den Augenarzt festgestellt, wenn bei der Augendruck- messung hohe Druckwerte registriert werden, sowie bei der Gesichtsfeldunteruchung Defekte vorhanden sind. Desweiteren findet der Augenarzt bei der Untersuchung des Augenhintergrundes  eine Exkavation (Aushöhlung) des Sehnervenkopfes (Papille). Anhand der Ausdehnung und Tiefe der Exkavation kann abgeschätzt werden, wieviele Nervenfasern bereits durch das Glaukom geschädigt sind.

 

Untersuchungen und Diagnose

Tonometrie: Messung des Augeninnendruckes;  Perimetrie: Gesichtsfeldmessungen;

Gonioskopie: Untersuchung des Kammerwinkels mit einer speziellen Linse.

Spiegelung des Augenhintergrundes zur Beurteilung des Sehnervs

Optische Kohärenz Tomographie (OCT) diese ermöglicht eine sehr genaue Diagnostik und Verlaufskontrolle man kann Veränderungen des Sehnerven sehr exakt ausmessen und mit den Vorbefunden vergleichen kann.

WIE WIRD DIE UNTERSUCHUNG MIT DEM OCT DURCHGEFÜHRT? Technisch wird die Dickenmessung (Schnittführung) des OCT mittels eines 840 µm-Laser durchgeführt. Diese Laserstrahlung hat nur diagnostische Energie und ist daher unschädlich. Die Auflösung liegt bei 5 µm und ist somit ca. 10 mal höher als mit herkömmlichen Ultraschallverfahren und wesentlich genauer als die Computertomographie (CT) oder die Kernspintomographie (NMR).

 

Die Behandlung des Glaukoms

 

Glaukome sollten möglichst früh behandelt werden, da bereits entstandene Schäden am Sehnerv nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Wichtig ist auch die konsequente Anwendung der verschriebenen Medikamente, um den Augeninnendruck genügend zu senken.

Medikamentös

Je nach Glaukomart stehen inzwischen zahlreiche gut verträgliche Medikamente in Form von Tropfen zu Verfügung:

  • Erleichterung des Abflusses des Kammerwassers durch Medikamente, welche die Pupille verengen (sogenannte Miotika)
  • Verminderung der Produktion von Kammerwasser
  • Behandlung anderer Ursachen für das Glaukom z.B. Diabetes, Bluthochdruck, Arterienverkalkung

Wenn trotz der Tropfbehandlung die Augendruckwerte nicht ausreichend gesenkt werden bzw. die Gesichtsfeldeinschränkungen zunehmen, kann eine Operation erforderlich werden. Eine Operation kann ebenfalls nötig werden bei einer Unverträglichkeit der Augentropfen. Operationen sind entweder mit Laser oder chirurgisch möglich.

Chirurgisch / Laser 

Glaukomoperationen können nie das Sehen verbessern, sondern nur die weitere Verschlechterung aufhalten.

Es gibt dabei die Möglichkeit, den Abfluß für das Kammerwasser zu verbessern durch: Filteroperation (Trabekulektomie), tiefe Sklerotomie (Viskocanalostomie), Trabekulotomie oder Goniotomie (bei Kindern), Iridektomie, Linsenaustausch (bei Winkelblockglaukom) und nicht zuletzt die Laser-Trabekuloplastik.

Wenn die bisher genannten Techniken keinen Erfolg zeigen oder erwarten lassen, kann auch die Kammerwasserproduktion durch eine Verödung des Strahlenkörper-Epithels vermindert werden: mit Kälte (Cyclokryothermie) oder mit der Hitze eines Dioden-Lasers (transsklerale Cyclophotokoagulation). Beides geschieht von außen durch die Lederhaut.

Für die einzelnen Techniken entscheidet man sich in Abhängikeit von der notwendigen Drucksenkung.

Vorbeugungsmassnahmen

Ab dem 40. Lebensjahr sollte alle drei Jahre eine Augeninnendruckmessung beim Augenarzt erfolgen. Risikopersonen (Glaukom in der Familie, bei bestehender Arteriosklerose, Bluthochdruck oder Diabetes, längere Kortisonbehandlung) wird eine jährliche Kontrolle empfohlen.

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